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Was Sports Conditioning ist und warum es den Unterschied macht

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Conditioning – oder Sports Conditioning, wie es oft genannt wird – beschreibt das Training, mit dem du dir die körperlichen und physiologischen Grundlagen für optimale Leistung aufbaust.1

Auch wenn Profi-Athleten in der Regel sportspezifische Conditioning-Programme verfolgen: Jeder profitiert von mehr Ausdauer, Beweglichkeit, Kraft und sogar Regeneration. Kurz gesagt: Conditioning verbessert deine Bewegungen, deine Leistungsfähigkeit und hilft, Verletzungen vorzubeugen – egal, ob auf dem Spielfeld, der Piste oder im Alltag.

In diesem Guide sehen wir uns an, was Conditioning genau bedeutet, was es bewirkt, welche Formen es gibt und wie du es unkompliziert in dein Training einbaust.

Was ist Conditioning?

Conditioning eine Trainingsmethode, die deine Fitness und sportliche Leistungsfähigkeit verbessert. Der Fokus liegt darauf, Kraft, Ausdauer und Power zu steigern, damit dein Körper den Anforderungen deines Sports gewachsen ist.

Grundsätzlich unterscheidet man zwei Hauptarten von Conditioning – je nachdem, welches Ziel du verfolgst: Sportspezifisches Conditioning richtet sich gezielt an bestimmte Bewegungsabläufe, Muskelgruppen oder Energieanforderungen einer Sportart. Zum Beispiel unterscheidet sich das Training für Fußball deutlich von dem, was du fürs Skifahren oder für Basketball brauchst – weil jede Sportart andere körperliche und energetische Anforderungen stellt.

Generelles Conditioning hingegen konzentriert sich darauf, deine allgemeine Leistungsfähigkeit zu verbessern. Am Ende haben beide Ansätze das Ziel, dich in Topform zu bringen, Verletzungen vorzubeugen und deine Regeneration zu beschleunigen.

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Die wichtigsten Bestandteile von Conditioning

Es gibt fünf zentrale Komponenten des Sports Conditioning, die du im Blick haben solltest. Und zwar:

  1. Ausdauer: Das kann bedeuten, lange Distanzen zu laufen (wie bei einem Marathon), aber auch, wiederholt Leistung zu bringen, ohne schnell zu ermüden (zum Beispiel beim Fußball oder American Football). Beides sind Formen der Ausdauer und entscheidend für deine Herz-Kreislauf-Fitness, deine Kondition und mentale Stärke.
  2. Kraft: Kraft ist für alle Free Athletes wichtig, weil sie jede Bewegung unterstützt. Oft denkt man dabei ans Heben schwerer Gewichte – tatsächlich geht es aber darum, Muskeln aufzubauen, die stark genug sind, den Körper bei Bewegung zu stabilisieren. Regelmäßiges Krafttraining verbessert Haltung, Power, Gleichgewicht und senkt das Verletzungsrisiko.
  3. Power: Die Kombination aus Stärke und Geschwindigkeit ist besonders wichtig, wenn du schnell Kraft entwickeln musst – etwa bei einem explosiven Sprintstart oder einem kräftigen Sprung, um einen Korb zu erzielen.
  4. Schnelligkeit: Schnelligkeit ist ein Schlüsselfaktor für jede Sportart. Egal ob du beim Laufen dem Gegner davonsprinten oder beim Tennis einen Stoppball landen willst – mehr Schnelligkeit kann deine Leistung enorm verbessern.
  5. Agilität: Die Fähigkeit, schnell die Richtung zu wechseln, ohne das Gleichgewicht zu verlieren, kann deine Explosivkraft verbessern. Beweglichkeit ist unverzichtbar für alle, die in wechselnden Situationen schnell reagieren müssen.

Energiesysteme und Conditioning

Der menschliche Körper nutzt verschiedene Energiesysteme, je nachdem, wie intensiv und wie lang eine Aktivität dauert. Grundsätzlich gibt es zwei Hauptsysteme zur Energiegewinnung: das anaerobe und das aerobe Energiesystem. Anaerob bedeutet, dass Energie ohne Sauerstoff bereitgestellt wird, während das aerobe System mit Sauerstoff arbeitet.

Im Sport und bei athletischen Leistungen wechseln sich diese Systeme oft ab oder ergänzen sich. Zum Beispiel ist bei schnellen, explosiven Bewegungen wie Sprints vor allem das anaerobe System aktiv und liefert die benötigte Energie.

Sobald diese Belastung nachlässt oder in Spielpausen – beispielsweise beim lockeren Joggen auf dem Spielfeld – unterstützt das aerobe System die Regeneration und sorgt dafür, dass dein Körper wieder startklar ist.2

Die anaeroben und aeroben Systeme lassen sich weiter in folgende Kategorien unterteilen:

EnergiesystemAerob oder anaerob?Definition
PhosphagensystemAnaerobStellt sofort Energie für sehr kurze, explosive Belastungen bereit, die maximal 10 Sekunden dauern
Glykolytisches SystemAnaerobLiefert Energie, indem Glukose ohne Sauerstoff abgebaut wird – für Aktivitäten zwischen 20 und 120 Sekunden. Das ist die meistgenutzte, aber auch anstrengendste Form des Conditioning.
Oxidatives SystemAerobNutzt Sauerstoff, um über längere Zeit (bei mehr als 2 Minuten) Energie bereitzustellen und hält die Herzfrequenz stabil zwischen 120 und 155 Schlägen pro Minute

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Conditioning-Methoden

Es gibt verschiedene Methoden, um deine Fitness zu konditionieren – und sie sind nicht alle gleich effektiv. Manche sprechen beide Energiesysteme gleichzeitig an. Oft hat es jedoch Vorteile, Programme zu wählen, die gezielt nur ein Energiesystem trainieren. Warum, erklären wir dir gleich.

1. HIIT

High-Intensity Interval Training oder HIIT ist eine der beliebtesten Methoden im Sports Conditioning, weil es sowohl das aerobe als auch das anaerobe Energiesystem fordert. So verbessert es beide Fitnessarten.

Indem du deinen Körper wiederholt an seine Grenzen bringst, steigerst du deine maximale Sauerstoffaufnahme (VO₂max) und verschiebst deine Laktatschwelle nach hinten. Das bedeutet: Dein Körper nutzt Sauerstoff effizienter und kann Ermüdung besser hinauszögern. So hältst du hochintensive Belastungen länger durch, ohne erschöpft zu sein oder Muskelkater zu bekommen.
Wichtig für: Sportarten bei denen du schnell Kraft brauchst wie Fußball, Gewichtheben, Sprinten

2. Zone-2-Training

Zone-2-Training, auch bekannt als Grundlagentraining, baut Ausdauer auf und verbessert die Herz-Kreislauf-Gesundheit. Dabei trainierst du mit 60–70% deiner maximalen Herzfrequenz (HRmax). Deine HRmax kannst du grob berechnen, indem du dein Alter von 220 abziehst.

Zone-2-Training stärkt deine aerobe Fitness durch eine niedrige, gleichmäßige Intensität, die sich leicht durchhalten lässt. Es nutzt vor allem Fett als Energiequelle und verbessert so deinen Stoffwechsel.

Es gilt als Grundlage für jedes Ausdauertraining und legt ein solides Fundament für intensivere Belastungen. Außerdem ist es entscheidend für deine langfristige Herzgesundheit.

Und: Weil du mit geringerer Intensität trainierst, sinkt zudem das Verletzungsrisiko und Übertraining wird vermieden.
Wichtig für: Marathonlauf, Radfahren, Triathlon

3. Zirkeltraining

Zirkeltraining verbessert Kraft und Ausdauer, indem es Kraft- und Cardio-Übungen in einer Session kombiniert. Typischerweise durchläufst du dabei einen Zirkel mit bis zu 10 verschiedenen Übungen für verschiedene Muskelgruppen – mit nur kurzen Pausen dazwischen.

Weil Zirkeltraining Ausdauer, Widerstandskraft, Herz-Kreislauf-Training und hochintensive Übungen vereint, steigert es die Ganzkörperfitness und hält deine Herzfrequenz konstant erhöht.
Wichtig für: Alle, die schnelle Energieschübe brauchen, z. B. beim Sprinten, Fußball, Hockey, Basketball

4. Schnelligkeits- und Agilitätstraining

Schnelligkeits- und Agilitätstraining verbessert deine Reaktionszeit, Beweglichkeit und dein Tempo. Es ist unverzichtbar für Free Athletes, die häufig abrupt die Richtung und das Tempo wechseln müssen – wie zum Beispiel in Teamsportarten.

Übungen wie Leiterdrills oder Shuttle Runs verbessern deine Beinarbeit, verkürzen die Reaktionszeit und fördern explosive Bewegungen, die in vielen Sportarten entscheidend sind.
Wichtig für: Fußball, Tennis, Ski-Abfahrtslauf

Ganz gleich, welche Sportart du betreibst: Es ist wichtig zu verstehen, wie die unterschiedlichen Formen des Conditioning zusammenspielen und welche Vorteile sie bieten. Wenn du zum Beispiel Langstreckenlauf machst, solltest du dich vor allem auf aerobe Trainingsformen konzentrieren, die deine Ausdauer über längere Zeit fordern – wie etwa Zone-2-Training.

Wenn du Schwergewichtsboxen machst, liegt dein Fokus wahrscheinlich eher auf anaerobem Conditioning, kombiniert mit Kraft- und Agilitätstraining. So kannst du kraftvolle Schläge landen und gleichzeitig ausweichen.

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Die Bedeutung der Periodisierung im Sports Conditioning

Ein weiteres wichtiges Konzept im Sports Conditioning ist Periodisierung. Dabei geht es darum, dein Training strategisch in verschiedene Phasen zu unterteilen, um deine Leistung zu maximieren und das Verletzungsrisiko zu minimieren.  So bist du im richtigen Moment – etwa bei Wettkämpfen – in Topform, ohne Verletzungen oder Überlastung zu riskieren.3

Periodisierung wird in der Regel in drei klar abgegrenzte Phasen unterteilt:

  1. Makrozyklen: Das ist der übergeordnete, langfristige Trainingsplan. Er dauert in der Regel mindestens ein Jahr und zielt darauf ab, deine Grundfitness zu verbessern, deine Leistung zu steigern und deinen Körper optimal auf Höchstleistungen vorzubereiten.
  2. Mesozyklen: Eine mittlere Trainingsphase, die sich auf ein bestimmtes Trainings- oder Leistungsziel konzentriert – zum Beispiel Schnelligkeit, Kraft oder Ausdauer. Sie dauert meist 4 bis 12 Wochen. Diese Phase kommt meist nach einigen Wochen mit steigendem Trainingsumfang, gefolgt von einer Woche mit weniger Intensität.
  3. Mikrozyklen: Die Kürzesten der Trainingszyklen. Sie dauern ein bis zwei Wochen und dienen dazu, deine Fähigkeiten zu verfeinern und den Fokus auf Regeneration zu legen.

Wenn du dein Training nach dem Prinzip der Periodisierung planst, kannst du die Intensität schrittweise steigern, bist gezielt in Topform und vermeidest Übertraining und Verletzungen.

So integrierst du Conditioning in deinen Trainingsplan

Conditioning in deine Workout-Routine zu integrieren, muss nicht kompliziert sein. Wichtig ist nur, dass du es durchdacht angehst – abgestimmt auf deine Ziele und dein aktuelles Fitnesslevel. Hier ein paar praktische Tipps, wie du starten kannst:

Fang klein an und steigere dich langsam

Wenn Conditioning für dich neu ist, versuche nicht direkt zu viel zu wollen. Starte lieber mit 1–2 gezielten Conditioning-Sessions pro Woche wie einem kurzen HIIT-Workout oder einer moderaten Zone-2-Einheit. So gewöhnt sich dein Körper Schritt für Schritt an die Belastung, ohne dass du dich verletzt. Mit der Zeit kannst du Umfang und Intensität steigern.

Passe das Conditioning an deine Ziele und deinen Sport an

Richte dein Training nach deinen Bedürfnissen aus. Willst du vor allem deine Ausdauer verbessern, setze den Fokus auf aerobe Einheiten. Wenn du Fußball oder Basketball spielst, fokussiere dich auf Beweglichkeitstraining, Sprintintervalle und Zirkeltraining.

Bring Abwechslung rein

Damit es nicht langweilig wird und du motiviert bleibst, kombiniere unterschiedliche Conditioning-Methoden. Das hält dein Training spannend und spricht gleichzeitig verschiedene Energiesysteme an. Wechsle zum Beispiel zwischen HIIT, Zone-2-Training und sportspezifischen Drills – so verbesserst du deine Fitness ganzheitlich und beugst Plateaus vor.

 Vergiss die Regeneration nicht

Conditioning fordert deinen Körper, deshalb ist es wichtig, Regeneration an erste Stelle zu setzen. Plane unbedingt Ruhetage ein. Achte darauf, dass du genug schläfst, ausreichend trinkst und dich abwechslungsreich ernährst, damit dein Körper sich optimal erholen kann.

Nutze gezielt Regenerationstechniken. Hör auf deinen Körper und gönn dir eine Pause, wenn du dich müde oder erschöpft fühlst. Probiere aktive Regenerationseinheiten wie Stretching oder Spazierengehen. Sie unterstützen den Erholungsprozess.

Noch mal in Kürze

Sports Conditioning ist Training, das deine körperlichen und physiologischen Fähigkeiten gezielt entwickelt, damit du dein Bestes abrufen kannst. Es verbessert deine Ausdauer, Power, Kraft, Schnelligkeit und Beweglichkeit. Ganz egal, wo du gerade stehst – Conditioning kann dir helfen, deine Performance zu verbessern und schneller wieder fit zu sein.

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Literatur

[1] Kibler, W. B., & Chandler, T. J. (1994). Sport-specific conditioning. The American journal of sports medicine, 22(3), 424–432. Available here

[2] Patel, H., Alkhawam, H., Madanieh, R., Shah, N., Kosmas, C. E., & Vittorio, T. J. (2017). Aerobic vs anaerobic exercise training effects on the cardiovascular system. World journal of cardiology, 9(2), 134–138. Available here

[3] Strohacker, K., Fazzino, D., Breslin, W. L., & Xu, X. (2015). The use of periodization in exercise prescriptions for inactive adults: A systematic review. Preventive medicine reports, 2, 385–396. Available here