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Training und Hormone

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Mit regelmäßigem und fokussiertem Training kann man bemerkenswerte Resultate erzielen. Über kurz oder lang wirst du schlanker, fitter und schneller. Es finden jedoch auch Veränderungen in unserem Körper statt. Hormone und Training hängen auf komplexe und faszinierende Weise zusammen. Unsere Gesundheitsexpertin Sarah Schunter geht auf die Grundlagen ein.

Training bewirkt die Freisetzung von Hormonen

Durch die Beanspruchung deiner Muskeln während des Trainings (und danach) werden diverse Hormone freigesetzt, die den gesamten Körper beeinflussen. Hormone steuern verschiedene Regulations- und Stoffwechselvorgänge, die für Muskelaufbau, Energiebereitstellung und Fettabbau notwendig sind. Die wichtigsten Hormone in Zusammenhang mit Training sind...

Adrenalin und Noradrenalin

Diese zwei Hormone gehören zur Gruppe der so genannten Katecholamine und werden im Nebennierenmark hergestellt. Jeder, der sich irgendwann schon mal in einer Stresssituation befunden hat, wird wissen, wie sich der Ausstoß von Adrenalin anfühlt: Gelangt Adrenalin in unsere Blutbahnen, dann schlägt unser Herz schneller und unser Pulsschlag erhöht sich. Stresshormone (die die so genannte Flucht- oder Kampfreaktion hervorrufen) versorgen uns rasch mit Energie: zum einen durch die Spaltung von Fetten (Lipolyse) und zum anderen durch die Freisetzung und Biosynthese von Glukose, was zu einer erhöhten Glukosekonzentration im Blut führt. Während des Trainings versorgt diese unsere Muskeln mit Energie.

Cortisol

Cortisol ist ein wichtiges Steroidhormon, das als Aktivator für katabole Vorgänge agiert, mit dem Zweck, große Mengen an Energie bereitzustellen, z. B. beim Training. Cortisol löst die Produktion von Glukose aus, wirkt sich auf den Fettstoffwechsel aus, indem es zum lipolytischen Effekt von Adrenalin und Noradrenalin beiträgt, und reguliert den Proteinabbau (Katabolismus).

Der Cortisolspiegel in unserem Blut schwankt im Laufe des Tages. Am höchsten ist er morgens, wenn unsere Energielevel niedrig sind. Sobald wir aufstehen und uns bewegen, brauchen wir allerdings Energie, die uns über Glukose bereitgestellt wird.

Glückshormone

Die so genannten Glückshormone werden besonders beim Training ausgeschüttet: Dopamin, Serotonin, Endorphin, Enkephalin und Endocannabinoide lösen ein Gefühl von Wohlbefinden oder sogar Euphorie aus und agieren als Neurotransmitter in unserem Gehirn. Sie werden besonders beim Ausdauertraining freigesetzt. Das so genannte „Runner's High“ tritt vor allem bei Langstreckenläufen auf.

Testosteron

Neben seiner Funktion als männliches Sexualhormon ist Testosteron auch für den Muskelaufbau, starke Knochen und kräftiges Haar verantwortlich. Je nach Alter, Fitnesslevel und Trainingsintensität kann der Testosteronspiegel zwischen 15 und 60 Minuten nach dem Training erhöht sein. Testosteron wird bei beiden Geschlechtern hergestellt, doch Männer haben deutlich mehr davon (darum fällt es ihnen auch leichter, Muskeln aufzubauen).

Peptid YY (PYY)

Dieses Hormon besteht aus 36 Aminosäuren und wird von endokrinen Zellen im distalen Dünndarm hergestellt. Die Freisetzung von PYY wird hauptsächlich postprandial, sprich nach dem Essen, durch Fette ausgelöst. Dieses Hormon beeinflusst Gehirnregionen, die für Appetit und Hunger verantwortlich sind. Es sorgt dafür, dass wir nach dem Training weniger Hunger verspüren und nach einer Mahlzeit schneller ein Sättigungsgefühl eintritt. Studien haben gezeigt, dass Ausdauertraining den PYY-Spiegel deutlich erhöht.

Zusammengefasst:

Es ist wichtig zu verstehen, wie du mit Training deinen Hormonhaushalt beeinflusst, um das Maximum aus deinen Workouts herauszuholen. Das Nervensystem und unsere Muskulatur spielen eine wichtige Rolle für die Effektivität unseres Trainings. Wie wichtig unsere Hormone sind, wird aber oft übersehen.

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